
Thomas Kausch, Geologe aus Bücken, berichtete in einem etwa einstündigen Vortrag über die Veränderungen der Kulturlandschaft im Mittelwesergebiet in den letzten 250 bis 300 Jahren. Die Zuhörer waren erstaunt, in welchen unglaublichen Schüben die Landschaft in dieser Zeit durch den Menschen verändert wurde.
Bestimmten früher Wälder und Sümpfe den Mittelweserraum, wurde im 18 Jahrhundert durch den Abbau und die Düngung mit Plaggen, die Gewinnung von über lange Zeit kleinteiligem Weide- und Ackerland und zunehmend kontrollierter Be- und Entwässerung die Landschaft erheblich verändert. Über lange Zeit funktionierte das in einem noch tolerierbaren ökologischen Miteinander. Mit Beginn des 19. Jahrhunderts und besonders ab den Dreißiger Jahren wurde die Nutzung zunehmend dem Bedarf der Menschen untergeordnet bis zum heutigen Zustand mit intensiver Landwirtschaft, Industrie, Bewohnung und Tourismus. Die bekannten Folgen sind ein dramatischer Rückgang der Artenvielfalt mit erheblichen Auswirkungen auf Landschaft, Tier- und Pflanzenwelt und nicht zuletzt auf den Menschen. Der Kimawandel kommt als verschärfendes Problem hinzu. Insofern war es wichtig, die Veränderungen der Vergangenheit zu verstehen, um Lösungen für die Zukunft entwickeln zu können.
Kausch belegte dies mit Karten aus fünf untersuchten Teilgebieten von jeweils eine Quadratkilometer. Dabei hatte er zeitgenössische Karten aus drei Jahrhunderten so aufgearbeitet, dass ein direkter Vergleich der Landschaftsnutzung auch für Laien möglich war. Kausch verstand es ausgezeichnet, ein eigentlich trockenes Thema spannend, unterhaltsam und lebensnah mit Begeisterung für die Materie vorzutragen. Trotz kleiner Zuhörerschaft entspann sich eine anschließend eine gute und anhaltende Diskussion.
Der Wassersportclub Westen e.V. möchte sich mit etwas anderen Themen und öffentlichen Veranstaltungen der Öffentlichkeit weiter öffnen und auch über den Tellerrand des Wassersports schauen. Wir werden das, zumindest in der Wintersaison, fortsetzen.